Am Anfang war ein Anruf
Die Geschichte der BERGBÄREN

Es war wohl so circa 17.30 Uhr in San Francisco an diesem 11. November 1995, als in der BEAR-Redaktion im Brush Creek Media Verlag das Telefon klingelte und der Redakteur sich von dem Menschen am anderen Ende die Daten einer neuen Bärengruppe notierte. Nachdem er dann das Wörtchen "Wuppertal" notierte, erblickte die Gruppe das Licht der Welt: Die BERGBÄREN...

Die Gründung

In der 380.000-Einwohner-Stadt mit Schwebebahn, aus der der Anruf kam, waren gerade die ersten 2½ Stunden des 12. November 1995 verstrichen, als der Startschuß um die Welt ging. Marcel Laaser und sein damaliger Freund Wolfgang hatten sich mal wieder eine von vielen Nächten zum Tag und einen festen Plan zur Realisierung des Projekts "BERGBÄREN" gemacht. Stufe 1 war erledigt: die BERGBÄREN waren im größten und damals einzigen Bärenmagazin registriert.

Nächster Schritt sollten regelmäßige Treffen sein. Welches Datum bot sich zu diesem Zeitpunkt besser an als der große Schnitt zum 1.1.1996?
Leider kam es anders als gewünscht: Wolfgang verließ Marcel und ging zu seinem Ex zurück. Marcel stürzte daraufhin in einen schweren seelischen Tiefpunkt. Die ersten drei Treffen im Januar und Februar 1996 liefen mäßig und sollten für die nächsten 1½ Jahre die einzigen bleiben.

Auf Eis gelegt...

1996 und die erste Hälfte 1997 verfiel das "Projekt BERGBÄREN" in einen langen Dornröschenschlaf. Zwar flatterte sporadisch mal Post von anderen Bärengruppen - vornehmlich amerikanischen - ins Haus, um die BÄREN selbst wurde es allerdings still.
Marcel hatte zwar nach einem kurzen Intermezzo mit Achim in Michael einen neuen und dauerhaften Beziehungspartner gefunden, doch die beiden plagten wahrlich andere Probleme. Michael mußte, dem Tod kurz zuvor gerade von der Sense gesprungen, die Modalitäten seiner alten Firma klären, um ohne große Probleme von Berlin nach Wuppertal umziehen zu können. Marcel leistete seinen Zivildienst ab und hatte damit vorerst genug Streß, zumal die Krankenpflegestation, der er zugeteilt wurde, es auf ihn abgesehen hatte. Dazu kam der Umzug von der Hindenburgstraße 74, wo sich die beiden auf 20 m² zusammenpferchten, in die Hellerstraße 13. Dennoch nahmen sich die beiden Zeit für den CSD am 6. Juli 1997 in Köln, in dem die BERGBÄREN zu neuem Leben erwachten.

Rastlos

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Binnen weniger Tage hatte Marcel mehrere Leute zusammengetrommelt, die ihr Interesse an einer Bartmännergruppe im Bergischen bekundeten. Die ursprüngliche Terminplanung (jeden 1. und 3. Freitag) wurde herangezogen und um einen Saunatermin ganz nach Kölner Vorbild ergänzt. Am 1. August 1997, 21 Uhr war es dann soweit: das erste Treffen nach über 17 Monaten konnte - im gleichen Stammlokal wie 1996: "Bei Achim" - beginnen!
Massiver werdende Probleme mit deren Vermieter zwangen Marcel & Micha dazu, ihr Domizil und damit das der BERGBÄREN auf den Ostersbaum 18 zu verlagern. Und - als ob das nicht schon genug gewesen wäre - dann machte "Achim" im Dezember 1997 dicht. Die Suche nach einem neuen Stammtisch führte die BERGBÄREN in die "Marlene", wo sich aber viele Mitglieder nicht recht wohlfühlen wollten. So zogen die BÄREN um ins "Rick's", was sich zwar als gemischt gemütlich definierte, mit den Monaten aber doch als Heterolokal herausstellte. An den Besitzern jedenfalls lag's nicht; die gaben ihr Bestmögliches, um den BERGBÄREN den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Nachdem die Truppe auf Minimalbesetzung geschrumpft war, zog Marcel die Notbremse: er verlagerte kurzerhand den Stammtisch auf die einzige noch annehmbare Wuppertaler Schwulenkneipe zu dieser Zeit - den "Keller Club (KC)".
Zum Jahreswechsel 1998/1999 wurde eine Neuerung bei den Veranstaltungen eingeführt: Wer gerne wandert, konnte ab jetzt auch auf die BERGBÄREN zählen.

bergbären@internet.de

Seit 2. März 1999 sind die BERGBÄREN jetzt im Netz. Dadurch sind viele neue Tore geöffnet worden, ganz neue Welten tun sich auf. Die BERGBÄREN und alle anderen Bärengruppen weltweit haben die Chance, sich miteinander zu vernetzen, auszutauschen sowie gegenseitige Kontakte aufzubauen und sich somit gegenseitig zu unterstützen. Die Welt wird kleiner, und auch die "Bear community" wird sich ihren Platz in der digitalen Welt von morgen sichern - sichern müssen...
Dank des Internets wurden in kurzer Zeit viele neue Verbindungen geschlossen, und auf dem folgenden CSD im Juli 1999 lernte man so die Leute kennen, die sonst vor dem Computer sitzen.
Die "Wandertage" mußten aufgrund der geringen Beteiligung nach ihrer (verlängerten) Probezeit wieder aus dem Programm genommen werden. Gewandert wird jetzt nach persönlicher Absprache. Im Oktober und Dezember 1999 nahmen die BERGBÄREN an der letzten Gelegenheit teil, einer endgültig der Stillegung zum Opfer gefallenen Bahnstrecke die letzte Ehre zu erweisen. Im Dezember vollzog Marcel auch den langsam fortschreitenden Prozeß der Trennung von Michael und fand in Ernst einen Bären für's Leben (hoffentlich). Durch Ernst, der aus einem kleinen Ort in der Nähe von Hannover kam, rückten außerdem die BERGBÄREN und die Leinebären näher aneinander.
Damit verbunden war ein neuerlicher Ortswechsel, der den BERGBÄREN nun die Residenz in der Weißenburgstraße 29 mitten in Marcels politischen Wirkungskreis Ostersbaum einbrachte.

Perspektiven für die Zukunft

5 Jahre haben die BERGBÄREN jetzt durchgehalten, und wir hoffen, daß die BERGBÄREN gut gerüstet für den Weg ins neue Jahrtausend sind. Auf jeden Fall bestimmen diejenigen, die bei den BERGBÄREN aktiv mitwirken, ob und wie die Gruppe überleben kann. Es liegt ganz an Dir, über unsere Zukunft zu entscheiden. Denn wie jede Gruppe leben auch die BERGBÄREN vom Mitmachen. Und wir würden uns darauf freuen, zu erfahren, daß die BERGBÄREN, die eine so turbulente Geschichte hinter sich haben, genügend Bären ans Herz gewachsen sind, um sich weiterzuentwickeln. Auf daß wir auch die nächsten 5 Jahre gut überstehen...

Die bisherigen Aktivitäten im einzelnen...